In der kalten Jahreszeit leiden ältere Menschen wie auch alle anderen unter den Beschwerden, die der Winter mit sich bringt, allerdings kann erschwerend hinzukommen, dass sich bereits vorhandene Krankheiten bei niedrigen Temperaturen verschlimmern.
Die wichtigste Empfehlung zur Vorsorge vor dem Winter ist die Grippeschutzimpfung. Es gibt jedoch noch weitere Vorkehrungen, die ältere Menschen treffen können, um sich in der kalten Jahreszeit vor Erkrankungen zu schützen.
Über dieses Thema haben wir mit Dr. med. Ulla Guggiari, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin in Breganzona, gesprochen.
„Im Winter besteht gewöhnlich eine größere Sturzgefahr für ältere Menschen. Vereister und rutschiger Untergrund ist tückisch für Menschen, die bereits motorische Defizite haben“, erläutert die Ärztin.
Im Winter, wie auch während des ganzen Jahres, können ältere Menschen mit Gehschwierigkeiten eine Gehhilfe für eine größere Sicherheit beim Laufen verwenden. Im Winter sollten sie außerdem in Außenbereichen angemessene und für vereisten Untergrund geeignete Schuhe tragen.
Dr. Guggiari fährt fort: „Im Winter steigt das Risiko von Erkältungskrankheiten, Grippe und Erkrankungen der Atemwege generell. In der kalten Jahreszeit ist es daher ratsam, in den wärmeren Stunden nach draußen zu gehen, und wenn es auch nur für einen kurzen Spaziergang ist. Natürlich angemessen warm bekleidet.“
ISchutz bei niedrigen Temperaturen
„Die allererste Empfehlung ist es, sich nach den maßgeblichen Leitlinien gegen Grippe impfen zu lassen. Um sich zu schützen, sollten gerade ältere Menschen auch auf eine gesunde Ernährung achten und ausreichend trinken. Die Mahlzeiten müssen Proteine und Kohlenhydrate sowie reichlich Gemüse und Obst enthalten – vor allem Zitrusfrüchte, die reich an Vitamin C sind“, so Dr. Ulla Guggiari weiter.
„Vorsorge ist gerade bei Menschen mit Herzerkrankungen und Bronchopatien sehr wichtig. Grippe beispielsweise verschlimmert eine eventuelle Bronchitis und verschlechtert damit den gesamten Gesundheitszustand des Patienten. In einem solchen Fall ist eine Behandlung mit Inhalationen, Cortison und Antibiotika erforderlich.“
„Bei einigen älteren Menschen (und nicht nur bei ihnen) kann sich die kalte und dunklere Jahreszeit negativ auf die Stimmung auswirken, was sehr oft mit einer bereits vorhandenen depressiven Phase zusammenhängt, die sich im Winter noch verstärkt. Sich so viel wie möglich im Tageslicht aufhalten, kann sehr hilfreich sein und die Stimmung verbessern“, erläutert Dr. Ulla Guggiari.
„Der Aufenthalt im Freien und in der Sonne wirkt sich dank Vitamin D auch positiv auf den Metabolismus aus. Bei niedrigen Temperaturen ist das Immunsystem im Allgemeinen schwächer und ausreichend Vitamin D schützt nicht nur das Knochengerüst, sondern beflügelt auch die Stimmung und stärkt das Immunsystem.“
„Nicht zu unterschätzen ist für ältere Menschen in der kalten Jahreszeit auch ein anderer Aspekt, der berücksichtigt werden sollte: die Feiertage im Winter, die für einsame Menschen nicht immer einfach sind.
Hier kommen die Ressourcen des sozialen Gefüges ins Spiel, um Einsamkeit und soziale Isolation von älteren Menschen zu verhindern. Im Tessin organisiert beispielsweise der Verband ATTE Veranstaltungen während der Feiertage.“
Für weitere Informationen: Praxis Dr. Ulla Guggiari +41 (0)91/9681616