Der Personenhilferuf bietet die Möglichkeit, allein zu leben, jedoch die Sicherheit von Hilfe und Unterstützung im Bedarfsfall zu haben. Ein Sturz zu Hause, ohne die Möglichkeit, wieder aufstehen zu können. Eine momentane Orientierungslosigkeit. Oder ein plötzliches Unwohlsein: Nicht immer ist es einfach, das Telefon zu erreichen.
Mit dem Personenhilferuf braucht man nur eine Taste am Armband zu drücken, das am Handgelenk getragen wird.
Wie funktioniert ein so einfaches Gerät?Antonella Lepori, Leiterin des Personenhilferufs ATTE (Associazione Ticinese Terza Età), eine Einrichtung unseres Territoriums für aktive Senioren, erklärt die Funktionsweise.
Neben dem Personenhilferuf koordiniert ATTE Kurse für die Universität für das dritte Lebensalter sowie Gruppenreisen mit Begleitern mit organisatorischen Aufgaben.
„Der Personenhilferuf richtet sich an ältere Menschen oder an gebrechliche Menschen, die sich allein zu Hause nicht mehr sicher fühlen. Wenn sich die oder der Betroffene in Schwierigkeiten befindet, zum Beispiel stürzt und nicht wieder aufstehen kann, braucht sie oder er nur die Taste am Armband zu drücken, um direkt die Sanitätsnotrufzentrale 144 anzurufen, die die Hilfe organisiert.
Wenn sich die Person nicht zu weit vom Lautsprecher entfernt befindet, mit dem das Armband verbunden ist, kann sie mit der Kontaktperson sprechen und erklären, was passiert ist. Es ist nicht möglich, direkt über das Armband zu sprechen, da es wasserdicht ist, um auch unter der Dusche getragen werden zu können, und daher kein Mikrofon besitzt.
Wenn die oder der Betroffene nicht in der Lage ist zu sprechen, ist die Sanitätsnotrufzentrale 144 in jedem Fall in der Lage, den Rettungsdienst zu organisieren. Diejenigen, die sich beim Personenhilferuf anmelden, hinterlassen auf einem entsprechenden Formular die eigenen Daten sowie die Telefonnummern von Familienangehörigen oder Bekannten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Haustürschlüssel beim lokalen Rettungsdienst zu hinterlassen, um einen sofortigen Eingriff zu ermöglichen.“
„Der Personenhilferuf steht im gesamten Kanton Tessin, von Airolo bis Chiasso, und darüber hinaus auch im Kanton Graubünden zur Verfügung. Bis heute nutzen 2.700 Klienten diesen Dienst: vor allem ältere Menschen, aber auch jüngere Personen mit gesundheitlichen Problemen.
Die Aktivierung kostet 202,00 Schweizer Franken. Hinzu kommt ein monatliches Abonnement zu 38,00 Franken für die Miete der Ausrüstung. Die Geräte werden immer von einer zentralen Stelle aus kontrolliert. Es kommt auch vor, dass der Alarm irrtümlich aktiviert wird, weil die Taste fälschlicherweise gedrückt wird, aber das ist kein Problem.
Die Sanitätsnotrufzentrale 144 beschäftigt Mitarbeiter, die ausschliesslich dem Personenhilferuf gewidmet sind“, versichert Antonella Lepori, Leiterin des Personenhilferufdienstes.
„Der häufigste Grund für Hilferufe sind Stürze zu Hause, weil die Person am Boden liegt und das Telefon nicht erreichen kann. Die Taste für den Personenhilferuf ist auch sehr nützlich, wenn die Person in einem Zustand der Verwirrung und nicht mehr in der Lage ist, eine Nummer zu wählen. Der Personenhilferuf ist eine Sicherheit für die Klienten und für die Familienangehörigen.“
Kann die Person auch dann den Personenhilferuf nutzen, wenn sie allein Spaziergänge unternimmt?
„Natürlich“, erläutert Antonella Lepori. Es gibt zwei Arten von Geräten. Das Gerät NOVO funktioniert nur zu Hause und höchstens im Garten, das Gerät NEMO funktioniert auch unterwegs und empfiehlt sich für alle aktiven Senioren, die noch Spaziergänge unternehmen, oder Angler oder Jäger.
Die Taste befindet sich stets am Arm. Das Gerät NEMO muss allerdings jeden Abend aufgeladen werden, wie auch ein Mobiltelefon, und die Person muss es unterwegs immer mitnehmen.
Wenn ein Alarm ausgelöst wird, wird die geografische Position der Person ermittelt und die Sanitätsnotrufzentrale 144 kann den eventuellen Rettungsdienst organisieren.“
Weitere Informationen:
091 850 05 53 – telesoccorso@atte.ch