Physiotherapie für Senioren: für eine bessere Beweglichkeit

Physiotherapie für ältere Menschen sind Teil der Pflegeleistungen, die zum Ziel haben, nicht nur körperlichem Verfall vorzubeugen, sondern auch die geistigen Fähigkeiten zu verbessern. Entsprechende Übungen dienen dazu, die Muskeln und damit die Gelenke zu stärken und so Gelenkschmerzen und auch die Gefahr von Stürzen zu verringern.

Viele von BeeCare betreute Personen werden täglich auch von Physiotherapeuten und Pflegepersonal bei physiotherapeutischen Übungen begleitet, um die Muskeln zu stärken und damit auch die Sturzgefahr aufgrund von körperlicher Schwächung zu reduzieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit Physiotherapie zu beginnen? Kann man auch vorsorgen? Auf diese Fragen antwortet Agnese Mezzasalma, Physiotherapeutin im Italienischen Krankenhaus von Lugano.

Wann ist Physiotherapie bei älteren Menschen notwendig?

„Physiotherapie für ältere Menschen ist dann notwendig, wenn die Betroffenen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten eingeschränkt sind. Ursachen hierfür sind beispielsweise Gleichgewichtsstörungen, die es dem Patienten nicht mehr ermöglichen, sicher zu laufen und die einen Sturz zur Folge haben können“, erläutert Agnese Mezzasalma.

Es ist daher ratsam, sich in physiotherapeutische Behandlung zu begeben, wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder wenn Schmerzen auftreten, die nur durch eine Stärkung der Muskeln bekämpft werden können.

„Der Verlust der Bewegungsfähigkeit betrifft verschiedene Aspekte: das Gleichgewicht beim Gehen, aber auch die Selbstständigkeit im Alltag, die durch einen Rückgang der geistigen Fähigkeiten eingeschränkt sein kann, der wiederum Koordinationsprobleme mit sich bringt, was auch einfache tägliche Vorgänge wie das sich Anziehen oder sich Waschen erschweren kann. Schwindende Muskelkraft und die hieraus resultierende körperliche Schwäche kommen noch zu allen diesen Umständen hinzu, die gezielte Übungen zum Wiedererlangen der Gehfähigkeit, der Koordination und der allgemeinen Beweglichkeit erfordern“, so die Physiotherapeutin.

Übungen zum Wiedererlangen der Gehfähigkeit

Es ist nicht möglich, ein Standardprogramm für körperliche Übungen bei älteren Menschen auszuarbeiten, da jede Person gezielte und von einem Spezialisten aufgestellte Übungen benötigt, um die individuellen Beschwerden zu behandeln und zu lindern, erklärt Agnese Mezzasalma.

„Wie die Übungen gestaltet sind, hängt vom jeweiligen Problem ab. Bei eingeschränkter Bewegungsfähigkeit werden sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien mit wenig intensiven Übungen angeboten. Ziel ist es, das Gleichgewicht mit Übungen zu stärken, die die Stabilität des Körpers und die Reflexe verbessern. Beim Laufen die Schritte kreuzen ist zum Beispiel eine Übung, um Stürzen vorzubeugen und zu lernen, wie man am besten beim Stolpern reagiert. Eine andere Übung besteht darin, auf instabilem Untergrund wie beispielsweise Kissen zu laufen. Üben, die Aufsetzfläche zu reduzieren, begünstigt das dynamische Gleichgewicht.“ Und nicht nur das Gleichgewicht, sondern auch die Beweglichkeit.

Steife Bewegungen sind typisch für ältere Menschen und erschweren alle Tätigkeiten im Alltag. Aus diesem Grund machen wir Übungen mit weit ausholenden Bewegungen, die das Ziel haben, die Bewegungen flüssiger zu gestalten.“

Übungen für bettlägerige ältere Menschen

Wenn der oder die Betroffene bettlägerig ist und keine aktive Physiotherapie machen kann, sorgt der Physiotherapeut für die passive Durchführung der Übungen.

Wenn der Patient nicht aufstehen kann, ist es sehr wichtig, an der Beweglichkeit der Gliedmaßen zu arbeiten. In einem solchen Fall ist die Steifheit stark durch die Bettlägerigkeit bedingt. Mit entsprechenden Übungen, bei denen der Patient unterstützt wird, kann die Gelenksteife gemindert werden. Auf diese Weise werden die Bewegungen erleichtert, die der Patient in jedem Fall im Bett durchführen muss, zum Beispiel wenn er vom Krankenpflegepersonal umgedreht wird, das sich um seine persönliche Hygiene kümmert.“

Außer eine gewisse notwendige Beweglichkeit sicherzustellen, ist es auch wichtig, den Blutkreislauf zu unterstützen: „Die Beibehaltung der Muskulatur fördert die Blutzirkulation und die Versorgung aller Gewebe mit Blut und Sauerstoff“, erläutert die Physiotherapeutin.

Ein Rat, um den Verfall von Körper und Muskulatur zu verlangsamen?

„Jeden Tag spazieren gehen, sich ausgeglichen ernähren und ein aktives Sozialleben führen“, schließt Agnese Mezzasalma, Physiotherapeutin im Italienischen Krankenhaus in Lugano, ab.