Grippeimpfung im Alter: Wann sie empfohlen wird, um Komplikationen zu vermeiden

Ein unerwarteter Krankenhausaufenthalt aufgrund von Komplikationen durch eine Grippe kann sich negativ auf die körperlich-geistige Verfassung von älteren Menschen auswirken. Zu große Sorgen und Alarmismus sind unnötig, da es ganz einfach ist, unsere Angehörigen vor der winterlichen Grippe zu schützen.

Die Grippeschutzimpfung für ältere Menschen ist das wirksamste und sicherste Instrument, um einer Verschlechterung des Gesundheitszustands durch die jahreszeitlich bedingte Krankheit vorzubeugen, wegen der sich in der Schweiz jedes Jahr 300.000 Personen in ärztliche Behandlung begeben. Eine solche Impfung empfiehlt sich insbesondere zum Schutz der schwächsten Bevölkerungsgruppen, für die die größte Gefahr von Komplikationen besteht, darunter auch ältere Menschen.

In welchen Fällen wird eine Schutzimpfung empfohlen? Gibt es Kontraindikationen? Vor welchen Komplikationen schützt der Impfstoff? Wir haben hierüber mit Dr. Claudio Foletti aus Massagno gesprochen.

Grippeschutzimpfung für ältere Menschen: wann und wie

„Normalerweise impfe ich jedes Jahr in der ersten Novemberhälfte gegen Grippe, da die Grippe gewöhnlich später auftaucht und der Impfstoff ungefähr sechs Monate wirkt,“ erläutert Dr. Foletti.

„Patienten, die an einer schweren Krankheit leiden, empfehle ich zwei Impfungen während der Jahreszeit, und zwar die erste im Oktober.“

Wie wirksam ist die Schutzimpfung? Laut Daten von Infovac.ch bietet die Impfung in 70-90% der Fälle bei Kindern und Erwachsenen in gutem Gesundheitszustand wirksamen Schutz. Bei schwächeren Personen ist der Schutz geringer, die Impfung reduziert jedoch die möglichen Komplikationen um 40-70%.

Eine Schutzimpfung wird neben stillenden Müttern und schwangeren Frauen auch allen Personen im Alter von mehr als 65 Jahren und Patienten mit bestimmten Krankheiten wie beispielsweise Herz- und Lungenkrankheiten, Stoffwechselstörungen und Erkrankungen des Nervensystems sowie Immunschwäche empfohlen.

Die Schutzimpfung kann ganz einfach vom behandelnden Arzt bzw. Hausarzt oder in einer Apotheke durchgeführt werden.

Außerdem empfiehlt sich die Grippeschutzimpfung auch für Sozial- und Gesundheitspersonal, das mit älteren Menschen und Risikogruppen arbeitet.

Aus diesem Grund schützen das Krankenpflegepersonal, die Pflegehelfer/innen und die Betreuer/innen von BeeCare sich selbst und die Personen, die ihnen anvertraut werden, durch eine Grippeschutzimpfung.

Kontraindikationen der Grippeschutzimpfung für ältere Menschen und Komplikationen bei Erkrankung an Grippe

„Mit der Ausnahme von allergischen Reaktionen in seltenen Fällen gibt es meines Wissens nach keine Kontraindikationen. Sehr viel gravierender sind jedoch die Komplikationen für ältere Menschen, die an Influenza erkranken: In diesem Fall besteht die Gefahr von Problemen des Herz-Kreislauf-Systems und von Lungenentzündungen. Diese Pathologien werden nicht durch die Grippe verursacht, sondern durch die Schwächung der erkrankten Person“, so Dr. Claudio Foletti weiter.

„Die Gerüchte rund um die Schutzimpfungen sind nicht wahr. Die Statistiken und vor allem die Erfahrung zeigen die Wirkung von Schutzimpfungen. Pocken sind dank der Schutzimpfung verschwunden. Der Prozentsatz eventueller Kontraindikationen ist deutlich niedriger im Vergleich zu den Folgen durch eine Erkrankung. Objektive Daten zeigen, dass Impfstoffe einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten.“

Die Grippeschutzimpfung für ältere Menschen und ein gesunder Lebensstil sind die Waffen, um die jahresbedingten Krankheiten im Winter zu bekämpfen.

Gibt es andere Mittel?

„Das Heilmittel meines Großvaters, der nie krank war: Er gurgelte jeden Tag mit Wasser und Salz, um seinen Rachen zu desinfizieren. In Anbetracht der Tatsache, dass das erste Anzeichen für eine Grippe Halsschmerzen sind, ist das zweifellos eine sinnvolle Hilfe, um sich vor einer Erkrankung zu schützen, auch wenn es sicher nicht die Schutzimpfung ersetzt“, schließt Foletti ab.