Als häuslicher Assistenz- und Pflegedienst ist BeeCare daran interessiert, nicht nur älteren oder verletzten Menschen zu helfen, sondern auch Schwangeren und Frauen im Wochenbett, die Unterstützung bei der Hausarbeit benötigen. Wir haben die freiberufliche Hebamme Alessandra Cappi aus der Region Locarno interviewt, die zusammen mit zwei weiteren Kolleginnen, Rossella und Giulia, an der Eröffnung einer freiberuflichen Praxis arbeitet, die den Namen Sol – Studio ostetrico locarnese tragen soll.
Das Studio soll eine Anlaufstelle und Informationsquelle für Mütter vor und nach der Geburt werden.
Erzählen Sie uns von Ihrer Ausbildung!
Ich habe mein Studium der Geburtshilfe an der Universität in Mailandabgeschlossen. Die Ausbildung als Hebamme absolvierte ich in der Clinica Mangiagalli, Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie. Dadurch erhielt ich eine gute Ausbildung in der pränatalen Untersuchung und Betreuung. Im Tessin arbeitete ich 20 Jahre lang im Ospedale La Carità di Locarno in der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe und bin heute als freiberufliche Hebamme in der häuslichen Pflege tätig.
Zusammen mit meinen Hebammenkolleginnen, in Zusammenarbeit mit gynäkologischen Praxen, Labors und Kliniken, können wir heute unsere Arbeit freiberuflich ausführen.
Was lieben Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Das Schönste an diesem Beruf für mich ist Frauen zu helfen und ihnen nahe zu sein, mich ihnen in einer so heiklen Zeit wie der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt zu widmen. Die Arbeit einer Hebamme ist ein weiblicher Beruf; die Frauen, die ich betreue, wissen, dass sie mich jederzeit anrufen und kontaktieren können, um Rat und Unterstützung in den verschiedenen Phasen der Schwangerschaft zu erhalten.
Was machen Sie bei Ihren Hausbesuchen?
Oft wissen die Frauen nicht, was ich beruflich mache und wie ich ihnen helfen kann. In der Regel mache ich alle fünf Wochen einen Besuch. Wir schauen uns den physischen und psychischen Gesundheitszustand der Mutter an, wie ihr Tag verläuft, ob sie zum Beispiel sehr gestresst oder erschöpft von der Arbeit ist. Stress ist kein Freund der Schwangerschaft und muss unter Kontrolle gehalten werden. Wir legen großen Wert auf Prävention; wir sehen uns gemeinsam die Ernährung, die Mahlzeiten, die einzunehmenden Vitamine, usw. an.
Selbstverständlich untersuchen wir auch den Fötus; wir kontrollieren den Bauch, den Herzschlag und die Lage des Babys, wir können eine fötale Fehlstellung (z. B. bei Steißgeburten) durch innovative Techniken wie ‚Spinning Babies‘ korrigieren. Wir verlassen uns sehr auf den Tastsinn und unsere Hände. Ein Professor von mir pflegte zu sagen: „Großartige Technologie, aber passen Sie auf, dass Sie Ihre manuelle Geschicklichkeit nicht verlieren!»
Natürlich verwenden wir auch verschiedene Instrumente wie das Glukometer zur Blutzuckermessung und das Sättigungsmessgerät zur Messung der Sauerstoff-Sättigung. In besonderen Fällen verwenden wir auch tragbare Kardiotokographen, mit denen wir den fetalen Herzschlag und gegebenenfalls die Uterusaktivität beurteilen können.
Unser häuslicher Service, den wir Hebammen anbieten, ist besonders nützlich für Frauen mit Risikoschwangerschaften, die sich ausruhen müssen, oder für Frauen, die an Bluthochdruck leiden und eine gründlichere Kontrolle benötigen.
Arbeiten Sie völlig selbständig?
Bei physiologischen Schwangerschaften sind wir ziemlich selbständig, aber bei Risikoschwangerschaften haben wir natürlich die Unterstützung des Gynäkologen und von Spezialisten wie dem Endokrinologen und der Ernährungsberaterin. Wir haben kantonale Labors, in denen wir alle Proben abgeben können, die wir zu Hause nehmen. Ich schicke immer eine Kopie der Ergebnisse an den Gynäkologen.
Jede Schwangerschaft ist anders, wie gehen Sie auf jede einzelne Frau ein?
Ich denke, der Unterschied liegt in der Individualisierung der Schwangerschaft und des Wochenbetts. Einige meiner Patientinnen entscheiden sich dafür, einige Untersuchungen bei mir zu Hause und andere in der Praxis ihres Gynäkologen durchzuführen. Andere entscheiden sich dafür, nur in der Praxis des Gynäkologen untersucht zu werden: Das bedeutet, dass ich eine individuelle Betreuung anbiete.
Für mich ist es wichtig, den Müttern eine Reihe von Möglichkeiten aufzuzeigen, damit sie eine fundierte Entscheidung treffen können. Meine Indikationen und Ratschläge sind maßgeschneidert: Brustrhagaden, Milchabpumpen, Diät, verschiedene Zusatzuntersuchungen – all das sind Situationen, die individuell zu behandeln sind. Die Schwangerschaft ist ein sehr subjektiver Zeitraum, den jede Frau anders erlebt. Ich sage meinen Patientinnen immer: «Schwangerschaft ist Ihre Sache, Sie entscheiden, wie Sie damit umgehen wollen.»
Viele Mütter wissen oft nicht, welche Hilfen ihnen zur Verfügung stehen, wie z.B. eine von der Zusatzversicherung erstattete Haushaltshilfe. Der von BeeCare angebotene Hauswirtschaftsdienst ist in Bezug auf Tage, Stunden und zu erledigende Aufgaben sehr individuell auf die Bedürfnisse der Person zugeschnitten: Manche Menschen brauchen mehr Hilfe beim Wäschewaschen und Bügeln, während andere das Badezimmer und die Fenster putzen möchten. Der Ansatz ist immer derselbe: Der Service wird an die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben angepasst.
Wie helfen Sie Müttern bei der Bewältigung von Ängsten und Befürchtungen vor der Geburt?
Als Hebamme ist es meine Aufgabe, Müttern Schritt für Schritt beizubringen, wie sie mit Ängsten und Befürchtungen im Zusammenhang mit der Geburt umgehen können. Es ist wichtig, die Positionen und Bewegungen zu kennen, zu wissen, wie man mit dem Schmerz umgeht und was der Partner tun kann, um die Geburt zu unterstützen und zu begleiten. Ich möchte noch einmal betonen, dass es darauf ankommt die richtigen Informationen und das nötige Wissen zu vermitteln, damit die Frauen eine positive Geburtserfahrung machen können.