Gut Essen um besser zu Leben: der Glykämische Index und die Gesundheit der Senioren

Legumes, lentils, beans. Variety of healthy vegan, plant based protein source and body building food. View from above

Eine bewusste Ernährung kann ein mächtiges Präventionsinstrument sein, besonders für ältere Menschen oder solche mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wir haben mit Frau Dr. Sibilla Salvadeo, Hausärztin in Lugano, darüber gesprochen; sie hilft uns zu verstehen, warum der glykämische Index der Lebensmittel in der täglichen Ernährung so wichtig ist und wie man ihn zum Schutz von Herz und Arterien nutzen kann.

Was ist der glykämische Index?

Der glykämische Index (GI) ist ein Parameter, der die Fähigkeit eines Lebensmittels misst, die Glykämie, also den Blutzuckerspiegel, nach dem Verzehr zu erhöhen. Je mehr ein Lebensmittel den Blutzucker schnell ansteigen lassen kann, desto höher ist sein glykämischer Index.
Warum ist er so wichtig, besonders für ältere Menschen?
Den glykämischen Index unter Kontrolle zu halten ist für alle wichtig, wird aber für diejenigen grundlegend, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden oder in fortgeschrittenem Alter sind. Tatsächlich begünstigt ein hoher Blutzucker die chronische Entzündung der Blutgefäße und trägt zur Bildung atherosklerotischer Plaques bei.
Diese Ablagerungen erhöhen das Risiko schwerer Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Ischämien der unteren Extremitäten.
Kann eine Diät mit niedrigem glykämischen Index helfen?
Absolut ja. Eine Diät, die nicht nur gesättigte Fette begrenzt, sondern auch Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index einschließt, ist eine wirksame Strategie, um die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verlangsamen. Es ist eine Perspektive, die aus vielen Jahren Erfahrung im Arbeitsbereich der Inneren Medizin stammt und sich auch in der klinischen Praxis als wirksam erwiesen hat.
Welche Lebensmittel mit niedrigem GI können leicht in die Ernährung integriert werden? Zu den empfohlenen Lebensmitteln gehören:

  • Alte Getreidesorten und Vollkorngetreide
  • Roter Reis
  • Blattgemüse wie Spinat und Mangold (Krautstiel)
  • Einige Obstsorten (besonders rote Beeren wie Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren)
  • Hülsenfrüchte, reich an Ballaststoffen und Proteinen

Ballaststoffreiche Lebensmittel verlangsamen nämlich die Zuckeraufnahme, halten die Glykämie stabiler und reduzieren das Entzündungsrisiko. Was sollte man besser vermeiden? Es ist ratsam folgende Lebensmittel zu meiden:

  • Einfache Zucker wie Saccharose, Glucose und künstliche Süßstoffe (z.B. Sucralose)
  • Verpackte und industrielle Produkte
  • Teigwaren und Weißbrot (Mehl 00)
  • Kartoffeln und zu zuckerreiches Obst (wie Trauben)

Achtung auch vor «falschen Freunden»: Fruchtsäfte, «cholesterinfreie» Süßwaren, die aber zuckerreich sind, oder Süßstoffe, die gesund scheinen, aber es nicht sind. Besser Süßstoffe wie Erythrit zu bevorzugen, das beim Kochen keine schädlichen Substanzen produziert, und Ballaststoffe wie Inulin, welche die Glucose-Aufnahme reduzieren.
Wo anfangen? Kleine Schritte für große Veränderungen
Wer sich um einen älteren Menschen kümmert, hat eine Schlüsselrolle. Man kann zeigen, dass es möglich ist, gesund und schmackhaft zu kochen, auch wenn man etablierte Gewohnheiten ändert; zum Beispiel Butter durch natives Olivenöl ersetzen oder einfache, aber ausgewogene Gerichte zubereiten.
Hier sind einige praktische Vorschläge für den Anfang:

  • Weißbrot und Teigwaren durch Vollkornprodukte ersetzen
  • Zucker im Haushalt eliminieren
  • Den Verzehr von zu zuckerreichem Obst kontrollieren, dabei säuerliche Äpfel, Kiwis, Ananas und rote Beeren bevorzugen

Zum Schluss eine Botschaft für diejenigen, die sich um einen älteren Menschen mit Herzproblemen kümmern.
Essen ist kein Hobby, sondern ein Akt der Fürsorge für die eigene Gesundheit. Fragen wir uns immer: Was geben wir auf den Teller und warum?» sagt Frau Dr. Sibilla Salvadeo.
Abschließend einen Ratschlag, der über die einfache Ernährung hinausgeht: Sich um eine ältere Person zu kümmern bedeutet auch, ihr dabei zu helfen, bewusste Ernährungsentscheidungen zu treffen.
Eine gute Diät, Tag für Tag, kann wirklich den Unterschied machen.

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