Die Impfkampagne gegen das Coronavirus im Kanton Tessin wurde im Januar 2021 gestartet, und zwar zunächst für die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe. Dazu gehören neben Bewohnern von Seniorenheimen auch Senioren über 85, die zu Hause wohnen.
Die Impfung kann in den hierfür eingerichteten Impfstellen (zunächst in Rivera) erfolgen oder auch auf einfacherem Weg für ältere Menschen, die Schwierigkeiten haben, die eingerichteten Impfstellen zu erreichen.
Wie buche ich die Impfung? Ist sie sicher? Hier finden Sie alle technischen Informationen zur Buchung und einige wertvolle Hinweise von Dr. Med. Pietro Antonini, Facharzt für Tropen- und Reisemedizin an der Klinik Moncucco in Lugano, über die Sicherheit des Impfstoffs.
Wie buche ich eine Covid-19-Impfung?
In dieser ersten Phase steht die Coronavirus-Impfung Personen offen, die älter als 85 Jahre sind, d.h. vor dem 31.12.1935 geboren wurden, und im Kanton Tessin wohnen.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne und sobald mehr Dosen verfügbar sind, wird die Impfung schrittweise auf andere Altersgruppen ausgeweitet. Wie buche ich? Um einen Termin für die Covid-19-Impfung zu buchen, müssen Sie die kostenlose Nummer 0800 128 128 anrufen: Diese Nummer ist ausschliesslich für die Buchung eines Termins für die Impfung vorgesehen. Diejenigen, die weitere Informationen über den Impfstoff wünschen, sind gebeten, sich an die Nummer 058 377 88 92 zu wenden.
Wo lasse ich mich gegen Covid 19 impfen?
Die erste Impfstelle wurde im kantonalen Zivilschutzzentrum in Rivera eröffnet, und zwei weitere Stellen werden gegen Ende Januar 2021 in Tesserete und Ascona in Betrieb genommen.
Wie können sich ältere Menschen, die zu Hause leben und Schwierigkeiten haben, zu den zuständigen Impfstellen zu fahren, gegen Covid 19 impfen lassen?
Wenden Sie sich einfach an die Kanzlei Ihrer Gemeinde: Es werden Impftermine in der Nähe organisiert, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen, die zu Hause leben, abgestimmt sind.
Wie funktioniert die Covid-19-Impfung?
Um zu verstehen, wie die Impfung gegen das Coronavirus funktioniert, die in zwei Dosen im Abstand von einem Monat verabreicht wird, haben wir uns an Dr. Med. Pietro Antonini von der Klinik Moncucco in Lugano gewendet.
„Die von Pfizer-BionTech und Moderna entwickelten Impfstoffe funktionieren mit einer Boten-RNA-Technologie, die auf Nanopartikeln angebracht ist (wodurch sie stabilisiert wird): Der Impfstoff gelangt durch Injektion zu den Muskelzellen und von dort zu den Ribosomen, die mit der Produktion der viralen Proteine beginnen. Diese werden an die Oberfläche der Zelle gebracht und lösen die Immunantwort aus: Zunächst werden die Zellen angeregt, neutralisierende Antikörper zu produzieren, also solche, die dazu dienen, das Virus zu neutralisieren, falls es in den Körper gelangen sollte.
Die Boten-RNA dringt nicht in den Zellkern der menschlichen Muskelzelle ein und verändert somit nicht deren Erbgut, sondern in die Ribosomen, die eine Reaktion des Zellstoffwechsels auslösen.
Die Impfung bewirkt, dass das Immunsystem nicht nur Antikörper produziert, sondern auch die „zelluläre Immunität“ anhand der Produktion von „Killerzellen“ fördert, die in der Lage sind, vom Virus infizierte Zellen abzutöten und ihre Replikation zu verhindern. Darüber hinaus produziert das Immunsystem „Gedächtniszellen“, die auch viele Jahre nach der Impfung sowohl Antikörper produzierende Zellen als auch weitere Killerzellen generieren, falls dies nötig ist und auch sehr schnell im Falle einer neuen Exposition gegenüber dem Virus.“
Ist die Technologie, mit der diese Covid-19-Impfstoffe hergestellt wurden, neu?
„Es handelt sich um ein mehr als 20 Jahre altes Patent, das endlich eine breite Anwendung gefunden hat. Es ist ein gutes Patent, aber es war noch nicht nötig, es zu nutzen.“
Hat es unerwünschte Reaktionen auf den Coronavirus-Impfstoff gegeben?
„Es hat keine schwerwiegenden unerwünschten Reaktionen gegeben, lediglich sehr seltene allergische Reaktionen auf das Produkt, das zur Herstellung der Nanopartikel verwendet wird. Es ist ein Stoff, der häufig zur Herstellung von Kosmetika verwendet wird.
Aus diesem Grund wird die Impfung sicher verabreicht. Nach der zweiten Verabreichung sind bei einigen Personen Fieber, Kopfschmerzen oder Schmerzen an der Injektionsstelle aufgetreten. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln als solchen, die die Immunantwort verringern, sind nicht zu erwarten.
Bei Menschen, die eine Chemotherapie hinter sich haben oder deren Abwehrsystem stark geschwächt ist, ist nicht bekannt, wie die durch den Impfstoff hervorgerufene Reaktion ausfällt, die zwar abgeschwächt, aber nicht schädlich sein kann. Die Hoffnung ist, dass dieser Impfstoff nicht nur die Krankheit, sondern auch die Übertragung auf andere Menschen verhindert. Eine Impfung wird auch für pflegende Angehörige angeboten, und ich empfehle die Impfung für alle Senioren.“