Die besten Bedingungen dafür zu schaffen, beim Laufen eine korrekte Haltung einzunehmen, und dabei auch an das Wohlbefinden der Füße zu denken, ist sicherlich eine große Hilfe für die Gesundheit von älteren Menschen insgesamt.
„Unsere Füße sind von größter Bedeutung dafür, wie wir in unserem Umfeld leben: Wenn die Füße nicht gesund sind, spiegelt sich das auch an unserer Haltung wider“, erläutert Lenni Villena, Fußpflegerin in Lugano. Wir haben sie darum geben, zu erklären, wann ältere Menschen orthopädische Schuhe tragen sollten und was beim Kauf solcher Schuhe zu beachten ist.
So wichtig sind unsere Füße
„Bei älteren Menschen können Fußschmerzen eine Belastung im Alltag bedeuten und dazu führen, dass der oder die Betroffene das Interesse auch an ganz banalen Dingen verliert“, erläutert die Fußpflegerin. „Die Gesundheit der Füße ist wichtig für die Selbstständigkeit gerade älterer Menschen und verhindert darüber hinaus weitere nachteilige Folgen durch ein falsches Aufsetzen der Füße, darunter auch Stürze und die entsprechenden Komplikationen.“
„Zu den häufigsten Fußproblemen bei älteren Menschen gehören Verformungen (übereinanderliegende Zehen, Krallenzehen, Ballenzehen, Spreizfuß), Arthrose, reduziertes Fettgewebe, Schwielen, Hautpilz und Nagelpilz, starke Trockenheit der Haut, nicht ordnungsgemäß behandelte Verletzungen usw.
Es ist daher wichtig, Schuhe zu tragen, die dem jeweiligen Fuß und auch dem Lebensstil der Person entsprechen.“
Warum sollten ältere Menschen orthopädische Schuhe tragen?
Der Begriff orthopädische Schuhe bezeichnet verschiedene Arten von Schuhen: von solchen, die nach einer Operation getragen werden, bis hin zu Schuhen für Diabetikerfüße und Pantoffeln für Senioren.
Hier konzentrieren wir uns insbesondere auf zwei Kategorien: maßgeschneiderte und in Serie gefertigte orthopädische Schuhe.
Lenni Villena: „Maßgeschneiderte Schuhe werden auf Anfrage des Patienten angefertigt, der besondere Anforderungen hat und dessen Fuß und Knöchel besonders gestützt werden müssen, was mit einem normalen Schuh nicht möglich ist. Verschiedene Pathologien können maßgeschneiderte Schuhe erfordern, darunter beispielsweise Poliomyelitis, schwere Verletzungen, Folgen von Schlaganfall, motorische und muskuläre Defizite.“
„Serienmäßig gefertigte orthopädische Schuhe dagegen sind nicht speziell für eine bestimmte Person gedacht. Sie sind allgemein als Stütze und zum Schutz des Fußes und für bestimmte Verformungen ausgelegt und bieten eine größere Stabilität.
Zu ihren Merkmalen gehören ein weiches und geschmeidiges Obermaterial, das Probleme durch Reiben wie Schwielen, Blasen und Geschwüre vermeidet. Auch Schmerzen durch zu großen Druck auf die Knochen werden mit diesen Schuhen vermieden, da oft keine internen Nähte vorhanden sind.
Die Schuhsohlen sind breit und stabil und bieten somit ein besseres Gleichgewicht, was wiederum Stürzen vorbeugt. Orthopädische Schuhe lassen sich leicht schnüren und sind auch aus diesem Grund sehr praktisch.“
Es gibt eine große Auswahl von orthopädischen Schuhen, die zum Teil auch sehr technisch sind. Man sollte sich daher von einem Experten beraten lassen – einem Fußpfleger, einem Orthopäden oder einem Fachgeschäft.
Orthopädische Schuhe werden nicht in den Schuhabteilungen großer Kaufhäuser verkauft, sondern in speziellen Fachgeschäften und Sanitätshäusern. Auf Anfrage kann sie eventuell auch der Fußpfleger zur Verfügung stellen.
Welche orthopädischen Schuhe sollten ältere Menschen kaufen?
Bei der Auswahl des richtigen Schuhs sollte immer auf bestimmte Eigenschaften geachtet werden, erklärt die Fußpflegerin. „In erster Linie Breite und Länge der Füße: Hierzu sollte man die Fußsohle herausnehmen und sich (möglichst mit gebeugten Knien) daraufstellen. In dieser Position muss die Fußsohle mindestens 1 cm länger als die längste Zehe sein und die Breite muss mindestens der Breite des Fußes entsprechen (und darf auf keinen Fall schmaler sein!).
Das scheint banal, aber ein bequemer Schuh bedeutet nicht einfach, das die Größe stimmt.“
“Der Schaft muss hoch sein und darf die Zehen nicht einquetschen.. Das Material sollte möglichst weich sein. Die Schuhe müssen sich auf dem Fußrücken schnüren lassen. Die Hinterkappe (an der Ferse) darf nicht nachgeben, sondern muss steif sein, um den Fuß zu stabilisieren.“
Was die Schuhsohlen betrifft, empfiehlt die Fußpflegerin breite und stabile Sohlen.
Wenn ein Absatz unbedingt sein muss, sollte er höchsten 5 cm hoch sein!
Weitere Informationen: +41 (0)76 403 04 44