Covid 19: Die Bedeutung von Vitamin D für die Vorbeugung und Reduzierung von Komplikationen

Covid 19: Die Bedeutung von Vitamin D für die Vorbeugung und Reduzierung von Komplikationen

Sonne im Sommer und präventive Vitamin-D-Zufuhr könnten in die Empfehlungen zur Bekämpfung von Covid 19 aufgenommen werden. Mit dem Fortlauf der Pandemie werden auch die Studien über das neue Coronavirus fortgeführt.

Je mehr Informationen die Wissenschaftler aus empirischen Daten gewinnen, desto mehr wächst das Wissen über Covid 19 und folglich auch über Möglichkeiten, der Pandemie entgegenzuwirken. Laut einem Appell, der auf Studien und Beobachtungen einer Gruppe von 61 Ärzten aus ganz Italien basiert und von der Akademie für Medizin in Turin veröffentlicht wurde, scheint der Vitamin-D-Spiegel eine entscheidende Rolle für die Vorbeugung und die Bekämpfung eines schweren Verlaufs von Covid 19 zu spielen.

Auch Christina Del Prete, Apothekerin in der Apotheke in Viganello, ist von der Richtigkeit dieser Aussagen überzeugt und erklärt, bezogen auf die Situation in der Schweiz, wie sinnvoll eine korrekte Einnahme von Vitamin D im Kampf gegen das Coronavirus ist.

Vitamin D reduziert den schweren Verlauf und die Sterblichkeit von Covid 19

Der Appell der Turiner Akademie für Medizin enthält zahlreiche Daten, unter anderem die Daten aus einer 6-wöchigen Beobachtung von 154 Patienten mit Covid 19. 31,86% der asymptomatischen Patienten wiesen einen Vitamin-D-Mangel auf, während dieser Prozentsatz bei den Patienten auf der Intensivstation 96,82% betrug.

„Es wird vermutet, dass der Vitamin-D-Spiegel mit einem schwereren Verlauf von Covid 19 zusammenhängt.“ Auch in Spanien durchgeführte Studien zeigen, dass die Einnahme dieses Vitamins die Sterblichkeit bei Covid-Patienten verringern könnte und auch das Risiko eines Krankenhausaufenthalts reduziert“, erklärt Christina Del Prete.

Leider ist der Vitamin-D-Mangel auch in der Schweiz sehr verbreitet“, so die Apothekerin weiter. „Offizielle Daten zeigen, dass in der Schweiz etwa 60% der gesamten Bevölkerung und 80% der älteren Menschen in den Wintermonaten einen Vitamin-D-Mangel aufweisen. Am meisten gefährdet für diesen Mangel sind Menschen mit chronischen Krankheiten, Fettleibige, Tumorpatienten, Epileptiker, Diabetiker, schwarze Menschen und schwangere Frauen.

Mehrere Studien zeigen, dass Menschen mit Vitamin-D-Mangel ein 2-3fach erhöhtes Sterberisiko bei Covid 19 haben, und bei Vorliegen von Diabetes vervierfacht sich das Risiko sogar! Auch eine deutsche Studie hat bestätigt, dass das Risiko, an einer Atemwegsinfektion zu sterben, bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel etwa 2-3 mal höher ist.

Was gilt in der Schweiz als optimaler Vitamin-D-Spiegel?

„In der Schweiz ist der wünschenswerte minimale Vitamin-D-Spiegel schon seit langem auf 30 Nanogramm pro ml festgelegt. Optimal wären laut Appell der italienischen Ärzte und anderer Experten sogar 40 Nanogramm.“

Um Ihren Vitamin-D-Spiegel zu erfahren, brauchen Sie nur Ihren Arzt zu bitten, diese Untersuchung in Ihre nächste Blutuntersuchung aufzunehmen. Es ist bekannt, dass dieses Vitamin eine grosse Hilfe für ein gesundes Immunsystems ist und auch dazu beiträgt, Diabetes besser unter Kontrolle zu halten und die Knochen zu stärken.

Die Aufnahme der richtigen Menge an Vitamin D, um Covid 19 zu bekämpfen

„Vitamin D in einer präventiven Dosierung von mindestens 800 Einheiten pro Tag kann immer eingenommen werden, auch ohne Rezept. Nicht verschreibungspflichtige Nahrungsergänzungsmittel enthalten maximal 2800 Einheiten an Vitamin D. Über unsere Ernährung nehmen wir normalerweise sehr wenig Vitamin D auf“, so Christina Del Prete. „Für eine vorbeugende Dosis dieses Vitamins müssten wir zwei Lachsfilets am Tag essen.“

Im Durchschnitt nehmen wir 80 Einheiten pro Tag über die Nahrung auf, die einzige wirkliche Quelle ist also die Sonne von März bis Oktober, wenn sie eine ausreichende Intensität hat, um die Vitamin-D-Produktion in der Haut anzuregen. Wie wir alle wissen, grassieren virale Infektionen immer in den Monaten mit wenig Sonne! Ab dem 60. Lebensjahr reicht selbst die Sonne nicht mehr aus, weil die Haut weniger Vitamin D produziert, und zwar nur noch etwa ¼. In jedem Fall hält der Nutzen der Sommersonne bis spätestens Ende Oktober an.“

In der Schweiz wird eine ganzjährige Vitamin-D-Ergänzung für Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren empfohlen, und es ist wichtig, das richtige Präparat zu nehmen.

„Die Empfehlung zur Prävention bei gesunden Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren umfassen 800 Einheiten pro Tag über das ganze Jahr, aber um den gewünschten Wert (30 Nanogramm pro ml) zu erreichen, müssen die meisten Menschen 1800 – 4000 Einheiten pro Tag einnehmen, im Falle von Fettleibigkeit sogar dreimal mehr.“

Kann zu viel Vitamin D schädlich sein? „Die Toxizität von Vitamin D hängt vom im Blut vorhandenen Spiegel ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, keine hochdosierten Präparate (> 4000 Einheiten Vitamin D pro Tag) auf eigene Faust einzunehmen, sondern immer einen Facharzt zu konsultieren“, schliesst Christina Del Prete, Apothekerin in der Viganello-Apotheke, ab.

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