Immer mehr ältere Menschen wagen sich in die digitale Welt und in die der sozialen Netzwerke. Im Gegensatz zu den Jüngeren fällt es ihnen aber schwer, die Fallstricke zu erkennen, die das Web birgt.
Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie man die allgegenwärtige Plage der Fake News erkennt und vermeidet.
Was sind Fake News?
Der Begriff Fake News bedeutet wörtlich übersetzt falsche Nachrichten, kann aber auch auf eine Falschmeldung oder Pseudonachricht zurückgeführt werden, die in der Regel darauf abzielt, den Nutzer zu manipulieren und zu täuschen.
Aus diesem Grund nehmen Fake News viele Formen an, die eine fast unendliche Vielfalt an Themen abdecken und viele Bereiche berühren, insbesondere im wissenschaftlichen und politischen Bereich.
Laut Angaben italienischer Forscher der Universität La Sapienza lassen sich Fake News in 6 Typen einteilen:
- Propaganda:
Ziel ist es, unabhängig vom Wahrheitsgehalt der verbreiteten Informationen einen Konsens zu erreichen, indem man sich an die Gefühle des Volkes wendet. - Desinformation:
Nachrichten, die geschaffen wurden, um den Gegner in verschiedenen Bereichen wie Militär, Unternehmen oder Politik abzulenken. - Vorurteilsbehaftete Informationen:
Informationen, die nicht unbedingt falsch sind, aber mit Sicherheit vorurteilsbehaftet, um Interessen zu verteidigen oder Standpunkte in bestimmten Bereichen oder Gruppen zu fördern (Impfstoffe, Klimawandel usw.). - Journalistische Fehler:
Diese sind auf menschliche Fehler zurückzuführen; diese Art von Fehlern wird in der Regel vom Journalisten selbst, nach der Berichterstattung durch den Nutzer oder nach Überprüfung der Quellen korrigiert. - Satire-Parodie und Spott:
Diese Falschmeldungen sind in der Regel sehr offensichtlich, da sie wichtige Zeitungen verspotten und parodieren (Charlie Hebdo oder Lercio.it als Beispiel). Manchmal ist jedoch Vorsicht geboten, da sie nicht immer leicht zu verstehen und absichtlich irreführend sind. - Verschwörungstheorien:
Dabei handelt es sich um erfundene Erzählungen, die darauf abzielen, die empfänglichsten Menschen zu treffen, die sich auf das Bedürfnis konzentrieren, einen Grund für bestimmte Unannehmlichkeiten zu finden. Dies führt dazu, dass man nach einfachen Lösungen für komplexe Situationen sucht, ohne rational über das Problem nachzudenken.
Die über 60-Jährigen sind am meisten von Falschmeldungen betroffen.
Mit dem Beginn der Pandemie haben sich viele Menschen der digitalen Welt angenähert, und damit hat auch die Verbreitung von Fake News erheblich zugenommen, wie zahlreiche amerikanische und italienische Studien der letzten Jahre bestätigen.
Die amerikanische Studie erforschte Facebook-Nutzer während der Wahlperiode 2016 und zeigt, dass die über 65-Jährigen bis zu siebenmal mehr Spott und Falschnachrichten verbreitet haben als die 18-20-Jährigen.
In Bezug auf Italien zeigt eine Untersuchung der AGCOM (Behörde für Kommunikationsgarantien) aus dem Jahr 2018, dass 57 % der verbreiteten Fake News politisch sind oder sich auf Nachrichtenereignisse beziehen, wobei die Nutzer der verbreiteten Nachrichten mehrheitlich über 65 Jahre alt sind.
Eine Erklärung für das Phänomen, die von den Forschern gegeben wird, stellt die Hypothese auf, dass diese große Ungleichheit auf einen größeren digitalen Analphabetismus im älteren Teil der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Was ist digitaler Analphabetismus?
Digitaler Analphabetismus bezeichnet die Unfähigkeit, Computermedien zu nutzen und sich problemlos in der Online-Welt zu bewegen, sowie das mangelnde Verständnis der im Internet verfügbaren Informationen.
Die Ursachen für dieses Phänomen lassen sich nach Ansicht zahlreicher Experten auf verschiedene Faktoren zurückführen:
- Mangel an digitaler Infrastruktur
- Rückständige Infrastruktur
- Rückständiger Arbeitsmarkt, der digital qualifizierte Mitarbeiter nicht wertschätzen kann
- Mangelnde Motivation um neue Technologien zu entdecken
- Hoher Anteil an funktionalen Analphabeten unter den über 50-Jährigen
Wie erkennt man Fake News?
Lassen Sie uns nun einige Richtlinien betrachten, um das Erkennen von Fake News zu erleichtern, aber vor allem um unseren kritischen Sinn zu schulen, der sich als die stärkste Waffe erweisen wird, die uns im Kampf gegen Desinformation zur Verfügung steht.
Wir können diese Tipps in 8 Punkte unterteilen:
- Lesen und versuchen Sie den Inhalt zu verstehen:
Bleiben Sie nicht beim Titel des Artikels stehen, öffnen Sie ihn und lesen Sie ihn sorgfältig, sind die Informationen richtig geschrieben?
Sind viele Rechtschreibfehler vorhanden?
Ist das Datum korrekt?
Korrekte Informationen versuchen in der Regel, die Nachrichten auf neutrale Weise zu berichten und Fakten von Meinungen zu trennen. - Prüfen Sie das Presseorgan:
Kennen Sie es?
Sieht die URL (Link) seltsam aus?
Prüfen Sie alle möglichen Informationen darüber, wer es finanziert und wer hinter dem Link steckt. Überprüfen Sie auch die Quellen an anderer Stelle. - Prüfen Sie den Autor:
Ist der Name des Autors vorhanden?
Ist er eine reale Person?
Verwendet er ein Pseudonym?
Prüfen Sie online nach Informationen über die Zuverlässigkeit und Berufserfahrung des Journalisten. - Prüfe die Quellen:
Sind die Quellen vorhanden?
Funktionieren die Links?
Überprüfe immer die Quellen, woher der Artikel seine Informationen bezieht.
Wenn die Quellen nicht vorhanden sind, ist es wahrscheinlich, dass die Informationen falsch sind. - Bilder prüfen:
Bilder können leicht manipuliert werden, also achten Sie besonders gut darauf.
Nutzen Sie eine Bildersuche, um zu sehen, ob das Bild bereits an anderer Stelle verwendet wurde oder ob es aus dem Kontext gerissen wurde. - Denken Sie nach, bevor Sie etwas verbreiten:
Bevor Sie etwas mit anderen teilen, denken Sie über den Inhalt nach: Handelt es sich um offizielle Nachrichten? Ist es eine satirische Nachricht?
Versuchen Sie, den Kontext zu verstehen, bevor Sie etwas verbreiten. Im Zweifelsfall klären Sie die Art des Inhalts, bevor Sie ihn weitersenden. - Fragen stellen:
Eine sehr wichtige Sache ist es, immer zu hinterfragen, was Sie lesen (besonders im Internet).
Manchmal findet man Artikel, die viel zu schön sind, um wahr zu sein, aber sind sie es wirklich?
Versuchen Sie, wachsam zu bleiben und mehrere Quellen zu konsultieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.